Belletristik REZENSIONEN |
"Damals dachte ich mir, das sei in jedem Krieg so."
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Ingeborg Ochsenknecht |
Deutsche; u. a. über die russische Ostfront |
"Als ob der Schnee alles zudeckte"
Eine Krankenschwester erinnert sich |
Kriegseinsatz an der Ostfront
Aufgezeichnet von Fabienne Pakleppa
Econ Verlag, München 2004, 240 S.
Wie viele Bücher über Leid und Tod im
zweiten Weltkrieg
mögen inzwischen in deutscher Sprache erschienen
sein? Viele davon habe ich gelesen, sehr viele. Aber: ein Buch wie
dieses von Ingeborg Ochsenknecht war bisher nicht dabei!
Auch in diesem Erinnerungsbuch der ehemaligen Krankenschwester geht
es um Leid und Tod, doch auf den meisten Seiten des Buches stehen
Liebschaften und Abenteuer, Parties und Alkohol im Mittelpunkt, wird
gefeiert, getrunken, amüsiert man sich. War also alles gar nicht so
schlimm?
Ingeborg Ochsenknecht - beeindruckt von der Nazipropaganda - war
neunzehn Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Ihrem Berufswunsch
entsprechend, ging sie zum Deutschen Roten Kreuz. Als
Einundzwanzigjährige - wir befinden uns im Jahre 1941 - meldete sich
"Schwester Inge" oder "das Ingelein" - um dem Vaterland zu dienen -
begeistert zum Kriegseinsatz, wurde genau so vereidigt wie die
Soldaten der Wehrmacht. Von da an führte sie Tagebuch, in dem sie
magere Fakten festhielt, Gefühle, so meinte sie, haben in ihrem
Tagebuch nichts zu suchen. Dennoch sind vor jedem Buchkapitel einige
Zeilen aus diesem Tagebuch kursiv abgedruckt, manchmal orthographisch
fehlerhaft. So wurde z. B. die "Innere Abt. mit einer Bomben
beworfen". Fehler solcher Art, finde ich, hätte man stillschweigend
korrigieren sollen. Oder sollen sie die Authentizität der
Tagebucheintragungen belegen? Ingeborg Ochsenknecht ist sechzig Jahre
nach dem Krieg also vorrangig auf ihr Gedächtnis angewiesen und: auf
die in Deutschland lebende Schweizer Schriftstellerin Fabienne
Pakleppa (geboren 1950), die deren Erinnerungen in der Ich-Form sehr
lesbar niedergeschrieben hat - wenn da nur nicht dieses häufige (heutige)
Mode-Füllwort "eh" wäre: "Wir hatten eh nichts Besseres zu
tun." Oder: "Du rauchst mir eh alles weg." Oder: "Wir wollten
hier eh keine Wurzeln schlagen..."
Im Frühjahr 1941 begann für Ingeborg Ochsenknecht im besetzten
Polen das neue "unvorstellbar intensive Leben"; verwundert stellte sie
nur fest, dass sie die Polen auf der Straße unfreundlich ansahen... Das
"unvorstellbar intensive Leben" begann im Rausch. Angetrunken und kichernd
betrat Ingeborg Ochsenknecht mit ihren Kameradinnen das
Krakauer Lazarett. Anfang 1942 wurde sie nach Stalino, in die
Ukraine
verlegt: "In diesem Augenblick verspürte ich nur Glück und Stolz. Ich
durfte dabei sein! Für mich war es ein großes Abenteuer, das größte
Abenteuer, das ich mir überhaupt vorstellen konnte! Am Straßenrand
blieben Soldaten stehen, um uns Rotkreuzschwestern vorbeifahren zu
sehen, viele riefen Hurra oder klatschten, andere schickten uns Küsse
oder pfiffen, ein paar liefen uns sogar nach." Von der
Ukraine folgte sie der Front bis in den
Kaukasus. Im Sommer
1943 kehrte sie nach Deutschland zurück.
In den zwei Kriegsjahren sah Ingeborg Ochsenknecht viele
Verwundete, viele Schwerverwundete, viele starben in ihrer Gegenwart.
Trotzdem (oder deswegen?) ließ sie keine Gelegenheit zum Feiern aus:
"Eine Feier löste die andere ab. Geburtstage, Namenstage, Abschiede,
Versetzungen, Urlaub, jeder Anlass war uns (...) recht, um ein kleines
oder ein größeres Fest zu organisieren. Mal luden uns die Männer
[meist Offiziere] ein, mal luden
wir sie ein, mal feierten wir unter uns Mädchen." Fotografien zeigen
sie als strahlende Krankenschwester in einem Kriegslazarett, vergnügt
auf einem Panzer, vor einer ukrainischen Isba, badend im Asowschen
Meer... "Später sonnten wir uns zwischen den Geschützen." Die Mädchen
"verliebten und entliebten sich in einem fort".
Sie waren "eine ganze Clique, ein Dutzend Schwestern und doppelt so
viele Männer, alle in ausgelassener Stimmung, wie immer, wenn wir
freihatten". Als sie zu Hause im Urlaub war, genierte sie sich von ihren Abenteuern
zu erzählen, um die Eltern nicht zu schockieren. Ich weiß nicht, was
Mutter und Vater mehr schockiert hätte: das qualvolle Sterben der
Schwerverwundeten oder die im Krieg gelebte Freizügigkeit der
Tochter... "Ich fühlte mich eingeengt, war noch keine zehn Tage zu
Hause und sehnte mich an die Front zurück. (...) Genauso stark wie ich
mir wünschte, dass der Krieg aufhört, wünsche ich mich zurück an die Front."
Kopfschüttelnd liest man auch von ihrem Besuch im Krakauer Ghetto,
das auf sie lediglich grau und bedrückend wirkte; von ihrer Fahrt im Panzer, in
dem es ihr sehr eng war; von ihrem Flug, bei dem sie "von oben einmal die
Schlachtfelder der großen Kesselschlacht bei Charkow" zu sehen kriegte.
Auch das war für sie nicht mehr als "ein ganz großes Erlebnis". Mehr
empfand sie nicht, viel mehr schrieb sie nicht. Was sie nicht
wahrhaben wollte, wurde verdrängt, was beunruhigend war, beschönigt.
So stellte sie z. B. fest, das die Krakauer Juden alle weiße Armbinden mit
einem blauen Judenstern tragen müssen. "Aber", so denkt sie, "läuft nicht sowieso jeder mit irgendeinem Abzeichen am
Revers herum?"
"Ob wir damals blind waren", fragt
sie sich auf den Seiten 170/171. "Ob wir nicht verstanden, welche
Verbrechen die Deutschen an der Ostfront vor unseren Augen begingen?"
Das werde sie manchmal gefragt, und beim Schreiben dieses Buches habe
sie sich auch diese Fragen gestellt. Sie wusste von den Hinrichtungen,
die als Vergeltung für die Anschläge der Partisanen stattfanden. "Ich wusste,
dass Menschen starben, Soldaten und Zivilisten. Dass Russen
erschossen wurden, sicher auch unschuldige Frauen, Kinder und alte
Leute. Dass viele an Hunger starben oder in Wäldern erfroren. Damals
dachte ich mir, das sei in jedem Krieg so."
Ich, 1938 geboren, konnte mir bis heute nicht richtig vorstellen, wie sich
ein ganzes Volk manipulieren ließ, wie ein ganzes Volk einem
übergeschnappten Kriegstreiber hörig wurde. Durch "Ingelein", der
gutmütigen, naiven, feierwütigen Krankenschwester von der Ostfront
habe ich zu dieser Tatsache mehr begriffen, als aus all meinen vorher gelesenen
Kriegsbüchern.
Dem Buch ist ein Vorwort von der deutschen Historikern
Dr. Martha Schad
vorangestellt, in dem sachlich über die Zeit des Faschismus
berichtet wird, auch darüber, dass Hitler seine Jugend "stark und
schön" haben wollte: "Straff, aber nicht stramm - herb, aber nicht
derb." Es ist vom "Bund Deutscher Mädel" die Rede und davon, dass
schon 1933 eine Gleichschaltung des Roten Kreuzes durch die
nationalsozialistischen Machthaber erfolgte. "Der Reichsregierung bot dies die Möglichkeit, sich die 9 000 örtlichen Organisationen, 10 000
Schwestern vom Roten Kreuz und die 130 000 Mitglieder der
Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz für ihre Pläne nutzbar zu machen."
Ich glaube nicht, dass jeder Verlag das Wagnis eingegangen wäre,
ein solch ehrlich-naives Buch über einen mörderischen Krieg herauszugeben. Dafür sei dem Econ Verlag
Dank. Aber was für einen horrenden Blödsinn veranstaltet er mit allen
russischen Ortsangaben? Wenn z. B. von Schachty die Rede ist,
gibt er als russische Bezeichnung Šachty
an. Doch Šachty ist lediglich die
wissenschaftliche Transkription für das russische
Шахты (Schachty). "Schachty lag nah bei
der Front, das Gebiet war gerade erobert worden. Am Straßenrand sahen
wir viele Leichen von russischen Soldaten, die noch nicht begraben
worden waren. (...) Unser Fahrer hielt an. "Seid ihr sicher, dass ihr
dorthin wollt?" - "Selbstverständlich, was ist los?", fragte ich.
Das Nachdenken begann bei Ingeborg
Ochsenknecht erst im Alter, als sie an ihrem Buch arbeitete. Erst da
wurde ihr der Wahnsinn ihrer damaligen Situation bewusst; die damals
verdrängte Angst bemächtigte sich ihrer: "Der `Führer des Deutschen
Volkes´, `unser Führer´", schreibt sie, "dem ich als naives
Schulmädchen mein ganzes Vertrauen geschenkt hatte. Geschwärmt hatte
ich nicht für ihn, wie andere Mädchen in meinem Alter, es lag nicht in
meiner Natur, für irgendjemanden zu schwärmen, ich war bodenständiger,
aber ich hatte an ihn geglaubt. Hitler würde für Ruhe und Ordnung
sorgen und den Arbeitslosen Stellen, dem gesamten Volk Ehre und
Wohlstand geben, er liebte uns, die deutsche Jugend, wollte uns eine
bessere Zukunft schenken, davon war ich fest überzeugt gewesen. Ich
hatte mich freiwillig zum Dienst gemeldet, weil ich daran geglaubt
hatte, dass ein Krieg notwendig wäre, um dieses hehre Ziel zu
erreichen." Und aus ihrem Tagebuch 1945, da ist sie in Saalfeld Leiterin der
Frauenstation: "Im Osten die härtesten Kämpfe. Der Russe
dringt vor bis zur Oder, wir verlieren Oberschlesien, Schlesien,
Ostpreußen. In Pommern wird schwer gekämpft. (...) Man muß warten.
Vielleicht kommt alles noch anders. - Nichts kam anders, sondern
Deutschland bricht zusammen. Es ist aus. Ende. Das Großdeutsche Reich
ein Trümmerhaufen!!"
Ingeborg Ochsenknecht starb 2006 mit
sechsundachtzig Jahren. Ihr Sohn, der Schauspieler Uwe
Ochsenknecht, erfüllte ihr ihren letzten Wunsch: aus der Beerdigung
keine traurige Feier zu machen, sondern ein buntes Fest, bei dem die
Trauergäste kein Schwarz tragen durften.
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Gisela Reller / www.reller-rezensionen.de
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Am 24.05.2007 ins Netz gestellt. Letzte Bearbeitung am
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Eine fremde Seele ist ein dunkler Wald. |
Sprichwort der Russen |
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