Vorab!
Leider kommt im Internet bei meinem (inzwischen veralteten) FrontPage-Programm längst nicht alles so, wie von mir in html angegeben. Farben kommen anders, als von mir geplant, Satzbreiten wollen nicht so wie von mir markiert, Bilder kommen manchmal an der falschen Stelle, und - wenn ich Pech habe - erscheint statt des Bildes gar eine Leerstelle.
Was tun? Wer kann helfen?
*
Wird laufend bearbeitet!
Ich bin eine Tadschikin: Die .
Foto:
Zeichnung Karl-Heinz Döhring
"Die Seele, denke ich, hat keine Nationalität."
Juri Rytchëu (tschuktschischer Schriftsteller, 1930 bis 2008) in: Im Spiegel des Vergessens, 2007
Wenn wir für das eine Volk eine Zuneigung oder gegen das andere eine Abneigung hegen, so beruht das, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, auf dem, was wir von dem jeweiligen Volk wissen oder zu wissen glauben. Das ist – seien wir ehrlich – oft sehr wenig, und manchmal ist dieses Wenige auch noch falsch.
Ich habe für die Berliner Illustrierte FREIE WELT jahrelang die Sowjetunion bereist, um – am liebsten - über abwegige Themen zu berichten: über Hypnopädie und Suggestopädie, über Geschlechtsumwandlung und Seelenspionage, über Akzeleration und geschlechtsspezifisches Kinderspielzeug... Außerdem habe ich mit jeweils einem deutschen und einem Wissenschaftler aus dem weiten Sowjetland vielteilige Lehrgänge erarbeitet.* Ein sehr interessantes Arbeitsgebiet! Doch 1973, am letzten Abend meiner Reise nach Nowosibirsk – ich hatte viele Termine in Akademgorodok, der russischen Stadt der Wissenschaften – machte ich einen Abendspaziergang entlang des Ob. Und plötzlich wurde mir klar, dass ich zwar wieder viele Experten kennengelernt hatte, aber mit der einheimischen Bevölkerung kaum in Kontakt gekommen war.
Da war in einem magischen Moment an einem großen sibirischen Fluss - Angesicht in Angesicht mit einem kleinen (grauen!) Eichhörnchen - die große FREIE WELT-Völkerschafts-Serie** geboren!
Und nun reiste ich ab 1975 jahrzehntelang zu zahlreichen Völkern des Kaukasus, war bei vielen Völkern Sibiriens, war in Mittelasien, im hohen Norden, im Fernen Osten und immer wieder auch bei den Russen.
Nach dem Zerfall der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken zog es mich – nach der wendegeschuldeten Einstellung der FREIEN WELT***, nun als Freie Reisejournalistin – weiterhin in die mir vertrauten Gefilde, bis ich eines Tages mehr über die westlichen Länder und Völker wissen wollte, die man mir als DDR-Bürgerin vorenthalten hatte.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten ist nun mein Nachholebedarf erst einmal gedeckt, und ich habe das Bedürfnis, mich wieder meinen heißgeliebten Tschuktschen, Adygen, Niwchen, Kalmyken und Kumyken, Ewenen und Ewenken, Enzen und Nenzen... zuzuwenden.
Deshalb werde ich meiner Webseite www.reller-rezensionen.de (mit inzwischen weit mehr als fünfhundert Rezensionen), die seit 2002 im Netz ist, ab 2013 meinen journalistischen Völkerschafts-Fundus von fast einhundert Völkern an die Seite stellen – mit ausführlichen geographischen und ethnographischen Texten, mit Reportagen, Interviews, Sprichwörtern, Märchen, Gedichten, Literaturhinweisen, Zitaten aus längst gelesenen und neu erschienenen Büchern; so manches davon, teils erstmals ins Deutsche übersetzt, war bis jetzt – ebenfalls wendegeschuldet – unveröffentlicht geblieben.
Sollten sich in meinem Material Fehler oder Ungenauigkeiten eingeschlichen haben, teilen Sie mir diese bitte am liebsten in meinem Gästebuch oder per E-Mail gisela@reller-rezensionen.de mit. Überhaupt würde ich mich über eine Resonanz meiner Nutzer freuen!
Gisela Reller
* Lernen Sie Rationelles Lesen" / "Lernen Sie lernen" / "Lernen Sie reden" / "Lernen Sie essen" / "Lernen Sie, nicht zu rauchen" / "Lernen Sie schlafen" / "Lernen Sie logisches Denken"...
** Im 1999 erschienenen Buch „Zwischen `Mosaik´ und `Einheit´. Zeitschriften in der DDR“ von Simone Barck, Martina Langermann, Siegfried Lokatis (Hrsg.), erschienen im Berliner Ch. Links Verlag, ist eine Tabelle veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass die Völkerschaftsserie der FREIEN WELT von neun vorgegebenen Themenkreisen an zweiter Stelle in der Gunst der Leser stand – nach „Gespräche mit Experten zu aktuellen Themen“.
(Quelle: ZA Universität Köln, Studie 6318)
*** Christa Wolf zur Einstellung der Illustrierten FREIE WELT in ihrem Buch "Auf dem Weg nach Tabou, Texte 1990-1994", Seite 53/54: „Aber auf keinen Fall möchte ich den Eindruck erwecken, in dieser Halbstadt werde nicht mehr gelacht. Im Gegenteil! Erzählt mir doch neulich ein Kollege aus meinem Verlag (Helmut Reller) – der natürlich wie zwei Drittel der Belegschaft längst entlassen ist –, daß nun auch seine Frau (Gisela Reller), langjährige Redakteurin einer Illustrierten (FREIE WELT) mitsamt der ganzen Redaktion gerade gekündigt sei: Die Zeitschrift werde eingestellt. Warum wir da so lachen mußten? Als im Jahr vor der `Wende´ die zuständige ZK-Abteilung sich dieser Zeitschrift entledigen wollte, weil sie, auf Berichterstattung aus der Sowjetunion spezialisiert, sich als zu anfällig erwiesen hatte, gegenüber Gorbatschows Perestroika, da hatten der Widerstand der Redaktion und die Solidarität vieler anderer Journalisten das Blatt retten können. Nun aber, da die `Presselandschaft´ der ehemaligen DDR, der `fünf neuen Bundesländer´, oder, wie der Bundesfinanzminister realitätsgerecht sagt: `des Beitrittsgebiets´, unter die vier großen westdeutschen Zeitungskonzerne aufgeteilt ist, weht ein schärferer Wind. Da wird kalkuliert und, wenn nötig, emotionslos amputiert. Wie auch die Lyrik meines Verlages (Aufbau-Verlag), auf die er sich bisher viel zugute hielt: Sie rechnet sich nicht und mußte aus dem Verlagsprogramm gestrichen werden. Mann, sage ich. Das hätte sich aber die Zensur früher nicht erlauben dürfen! – "Das hätten wir uns von der auch nicht gefallen lassen", sagt eine Verlagsmitarbeiterin.
Wo sie recht hat, hat sie recht.“
Wenn Sie sich die folgenden Texte zu Gemüte geführt und Lust bekommen haben, Tadschikistan zu bereisen, sei Ihnen das Reisebüro ? empfohlen; denn – so lautet ein tadschikisches Sprichwort -
Ein Reisender hat auch Augen für die Blümchen am Wegesrand.
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Die TADSCHIKEN… (Eigenbezeichnung: )
Bevölkerung:
Fläche:
Geschichtliches:
Tadshikischer Reiter - Illustration, 7. Jahrhundert
Reproduktion der Zeichnung aus: Rellers Völkerschafts-Archiv
Staatsgefüge:
Verbannungsgebiet:
Hauptstadt:
Wirtschaft:
Verkehr:
Sprache/Schrift:
Literatursprache/Literatur:
Bildung:
Gesundheitswesen:
Klima:
Natur/Umwelt:
Pflanzen- und Tierwelt:
Die Mittelasiatische Kobra kommt in Tadshikistian, Turkmenistan und Usbekistan vor, sie wird zwischen 100 und 150 Zentimeter lang.
Zeichnung von R. Zieger aus: Rellers Völkerschafts-Archiv
Die Mittelasiatische Kobra
Behausungen:
Ernährung:
Kleidung:
Folklore:
Feste/Bräuche:
Religion:
Ereignisse nach dem Zerfall der Sowjetunion, sofern sie nicht bereits oben aufgeführt sind:
2015 war Wladimir Putin in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans. Dort rief er dazu auf, alle Mächte und alle lokalen `moderaten Kräfte´ im Kampf gegen die IS-Terroristen zu vereinigen. Duschanbe ist ein guter Ort dafür. Zentralasien ist seit mehr als einem Jahrzehnt von Dschihadisten bedroht. Seit den späten neunziger Jahren bekämpft Russland separatistische und radikalislamische Gruppen im Kaukasus und in Zentralasien. (...) Dem Westen hat Putin vorgeworfen, den Nahen Osten durch die Tolerierung islamischer Gruppen zu destabilisieren.
Kontakte zur Bundesrepublik Deutschland: Ein kleines Stück Tadschikistan in Berlin: Die einst im Berliner Palais am Festungsgraben ansässige „Tadschikische Teestube“ ist wieder da – am neuen Ort in der Oranienburger Straße. Eine kleine, in allen Reiseführern gepriesene originelle gastronomische Rarität im Berliner Zentrum schien für immer verloren… Doch Dank der Beharrlichkeit von Olga Schöning, der Chefin, und der Kooperationsbereitschaft verschiedener Partner von der Denkmalpflege bis zur Berliner Immobilienmanagement-Gesellschaft (BIM) wurde ein Stückchen Tadschikistan an einen neuen Ort verpflanzt und dort maßstabsgerecht wieder aufgebaut. Die einstige Galerie „Morgen“ hinten links am Ende vom Kunsthof in der Oranienburger Straße 27 ist die neue Heimat der Teestube. Die Geschichte des Etablissements ist fast vierzig Jahre alt: 1974 war das Tadschiken-Mobiliar mit Samowar-Anschluss eine Attraktion im sowjetischen Pavillon auf der Leipziger Messe, von wo man sie nicht wieder nach Duschanbe mitnehmen wollte, sondern der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft schenkte. Die kleine stille Oase im Großstadttrubel wurde ein Geheimtipp. Vor zwei Jahren ging die frühere Besitzerin Charikleia Chinari zurück in ihre Heimat und so ergriffen ihr Bruder und die Schwägerin Olga Schöning die Initiative, die Teezeremonie zu retten. Am Kupfergraben fragen immer wieder Gäste, die lange nicht da waren, nach der Teestube aus dem fernen Mittelasien, „dann kommen sie das kurze Stück vom Kupfergraben hierher in die Oranienburger und sind happy, wenn sie uns gefunden haben“, sagt Olga Schöning. Und: Auch die Märchenfrauen sind wieder da. Nina Madlen Korn und Katja Popow erzählen wieder montags ab 19.30 Uhr „Tadschikische Geschichten von Spaßvögeln, Schelmen und anderen gewitzten Leuten“ oder „Tadschikische Märchen von klugen und unerschrockenen Frauen“. (Tadschikische Teestube, Oranienburger Straße 27, Mitte, Montag bis Freitag ab 16 Uhr)
Interessant, zu wissen..., dass Studentinnen im muslimisch geprägten Tadschikistan die Pädagogische Hochschule in der Hauptstadt Duschanbe seit 2013 nicht mehr ohne hochhackige Schuhe betreten dürfen.
Der Rektor der Hochschule, Abduschabbor Rachnonow, ehemaliger tadschikischer Bildungsminister, begründet das Verbot so: „Zukünftige Lehrerinnen sollten niveauvoll gekleidet sein, damit sie ihren Schülern gute Manieren beibringen können. Die Hochschule ist kein Sportinstitut, in das die Mädchen mit Turnschuhen, Ballerinas oder flachen Schuhen kommen können." Die autoritär regierte Ex-Sowjetrepublik in Mittelasien verbietet Schülerinnen und Studentinnen auch das Tragen der muslimischen Kopfbedeckung „Hidschab“, um einer Radikalisierung der tadschikischen Bevölkerung – TADSCHKISTAN ist ein Nachbarland Afghanistans – vorzubeugen.
Dem Armen ist die Heimat teuer, dem Reichen die Habe.
Sprichwort der Tadschiken
Die TADSCHIKEN: Für Liebhaber kurzer Texte
Die erste Erwähnung der Litauer findet sich in Annalen um 1009. In alten russischen Chroniken wird die litauische Region als "Litwa" bezeichnet, die Litauer selbst nennen ihr land "Lietuva"; den Ursprung dieser Worte suchen die Wissenschaftler bis heute vergeblich. Die beiden Hauptstämme der Litauer sind erstmals um 1116 in der Nestorchronik erwähnt: die "Akuschtayti" (die oberen Litauer) und die
Diesen unveröffentlichten Text habe ich geschrieben, als ich für das
Bibliographische Institut in Leipzig von 1986 bis 1991 ein Sprichwörterbuch von fünfzig Völkern der (ehemaligen) Sowjetunion erarbeitete,
das wegen des Zerfalls der Sowjetunion nicht mehr erschienen ist.
Als Journalistin der Illustrierten FREIE WELT – die als Russistin ihre Diplomarbeit über russische Sprichwörter geschrieben hat - habe ich auf allen meinen Reportagereisen in die Sowjetunion jahrzehntelang auch Sprichwörter der dort ansässigen Völker gesammelt - von den Völkern selbst, von einschlägigen Wissenschaftlern und Ethnographen, aus Büchern ... - bei einem vierwöchigen Aufenthalt in Moskau saß ich Tag für Tag in der Leninbibliothek. So ist von mir erschienen:
* Aus Tränen baut man keinen Turm, ein kaukasischer Spruchbeutel, Weisheiten der Adygen, Dagestaner und Osseten, Eulenspiegel Verlag Berlin in zwei Auflagen (1983 und 1985), von mir übersetzt und herausgegeben, illustriert von Wolfgang Würfel.
* Dein Freund ist dein Spiegel, ein Sprichwörter-Büchlein mit 111 Sprichwörtern der Adygen, Dagestaner Kalmyken, Karakalpaken, Karelier, Osseten, Tschuktschen und Tuwiner, von mir gesammelt und zusammengestellt, mit einer Vorbemerkung und ethnographischen Zwischentexten versehen, die Illustrationen stammen von Karl Fischer, die Gestaltung von Horst Wustrau, Herausgeber ist die Redaktion FREIE WELT, Berlin 1986.
* Liebe auf Russisch, ein in Leder gebundenes Mini-Bändchen im Schuber mit Sprichwörtern zum Thema „Liebe“, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1990, von mir (nach einer Interlinearübersetzung von Gertraud Ettrich) in Sprichwortform gebracht, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen, illustriert von Annette Fritzsch.
Ich bin, wie man sieht, gut damit gefahren, es mit diesem turkmenischen Sprichwort zu halten: Hast du Verstand, folge ihm; hast du keinen, gibt`s ja noch die Sprichwörter.
Hier fünfzig tadshikische Sprichwörter als Kostprobe:
(Unveröffentlicht)
Der Ameise scheinen Tautropfen wie Sturzbäche.
Ein leere Arba* rattert laut
Die Arbeit einer Frau ist nützlicher als das Gerede von hundert Männern.
Einen Armen beißen die Hund selbst dann, wenn er auf einem Kamel sitzt.
Der Arzt kommt öfter zum Kranken, wenn Hoffung auf Genesung besteht.
Nicht immer findet sich einer, der dich bedauert.
Der Bai** stöhnt ob seines Fettwanstes, der Arme ob seiner Dürre.
Ein Beilhieb ist leichter zu verschmerzen als ein Wortstreich.
Der Bericht vom Fest ist das halbe Fest.
Was ein Blinder versteckt hat, kann ein Sehender nicht finden.
Blöße jagt ins Haus, Hunger zur Tür hinaus.
Erst das Brot, dann der Glaube.
Der Dieb im eigenen Haus ist schwer zu entdecken.
Siebe Derwische*** passen auf einen Teppich, zwei Schahs**** nicht in ein Land.
Kullere nicht wie Erbsen vom Löffel.
Ein Dieb braucht Gedränge auf dem Basar.
Der Esel bleibt ein Esel, auch nach seiner Rückkehr aus Mekka.
Geschenkter Essig ist süßer als gekaufter Honig.
Erörtere ein Familienproblem nicht auf dem Basar.
Der beste Feind ist der enthauptete.
Nach der ersten Gabe verliert der Bettler seine Scham.
Im Garten pflück Tulpen, in der Wüste Disteln.
Wenn dein Feind auch klein ist wie eine Mücke, beobachte ihn, als sei er ein Elefant.
Nimm dem Gärtner eher den Kopf als eine unreife Melone ab.
Ein schönes Gesicht öffnet verschlossene Türen.
Schau erst auf die Gesichtsfarbe, dann frage nach der Gesundheit.
Ein guter Anfang ist die halbe Arbeit.
Der Feind des Fuchses ist sein Pelz.
Bloß weil der Hahn kräht, beginnt der Tag noch lange nicht.
Mit einer Hand kann man keinen Knoten knüpfen.
Was die linke Hand kann, kann auch die rechte.
Willst du ein Haus kaufen, mache dich vorher mit den Nachbarn bekannt.
Lieber eine Henne in der Hand als hundert Sperlinge auf dem Baum.
In einem Herzen haben nicht zwei Freunde Platz.
Sind zu viele Hirten da, fressen die Wölfe die Herde.
Die Imams kamen mit der Moschee, die Fliegen mit dem Essen.
Ein schlechter Kämpfer macht dem Schiedsrichter Schande.
Wie kann eine Krähe das Schluchzen der Nachtigall verstehen?
Der Krieg macht das Schwert, den Handel - das Geld.
Keiner weiß, wer früher stirbt: die Kuh oder ihr Kälbchen.
Über einen Menschen urteile weder nach seiner Sprache noch nach seinem Bart - hat doch auch der Papagei eine Sprache und die Ziege einen Bart.
Moschus ist, was auch ohne Verkäufer gut riecht.
Was man mit der Muttermilch einsog, verlässt einen erst mit der Seele.
Der Müßiggänger ist sogar für Gott eine Bürde.
Hast du keine Ohrringe aus Gold, lohnt der schmerz für die Ohrlöcher nicht.
Als die Pferde beschlagen wurden, streckte auch ein Frosch seine Beinchen hin.
Keine Rose ohne Dornen, kein Fleisch ohne Knochen.
Niemand hat je eine Schlange mit Fü0ßen gesehen, eine Henne, die Milch gibt, einen Mullah, der Brot verteilt.
Der von der Schlange Gebissene fürchtet sich sogar vor einem Strick.
Fürchte nicht den Schreihals, fürchte den Leisetreter.
Ein Stadttor kann man verschließen, ein Klatschmaul nicht. ...51
* Arba = Holzkarren, ohne Nägel zusammengefügt / ** Bai = Großbauer in Mittelasien / *** Derwisch = Mitglied eines islamischen Bettelordens / **** Schah = Monarchentitel in einigen Ländern des Orients.
Interlinearübersetzung aus dem Russischen von Gertraud Ettrich; gesammelt und in Sprichwortform gebracht von Gisela Reller
(Streifenornament)
(Zeichnung)
Als Reporterin der Illustrierten FREIE WELT bereiste ich 1978 KARELIEN. In meinem Buch „Zwischen Weißem Meer und Baikalsee“, 207 Seiten, mit zahlreichen Fotos von Heinz Krüger und ethnographischen Zeichnungen von Karl-Heinz Döhring, 1981 im Verlag Neues Leben, Berlin, erschienen, habe ich über die Burjaten, Adygen und KARELIER geschrieben.
Vor-Karelisches (LESEPROBE aus: "Zwischen Weißem Meer und Baikalsee")
„Nach dem hochsommerlichen Burjatien und dem schon herbstlichen Adygien verlangte es sowohl Kamerabesitzer als auch Notizbucheigentümerin nach einem
Rezensionen und Literaturhinweise (Auswahl) zu den TADSCHIKEN:
Rezension in meiner Webseite www.reller-rezensionen.de
* KATEGORIE REISELITERATUR/BILDBÄNDE: Edeltraud Maier-Lutz, Flußkreuzfahrten in Rußland, Unterweg auf Wolga, Don, Jenissej und Lena, Trescher-Reihe Reisen, herausgegeben von Sabine Fach und Bernd Schwenkros, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, Trescher Verlag, 4. Auflage, Berlin 2002.
Literaturhinweise (Auswahl)
* Burchard Brentjes unter Mitarbeit von Karin Rührdanz, Mittelasien, Kunst des Islam, E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1982.
Rund tausend Jahre, vom 9. bis zum 19. Jahrhundert, bestimmten die Glaubenslehren des Islam das Kunstschaffen im Gebiet der einstigen mittelasiatischen Sowjetrepubliken. Die prachtvollen Aufnahmen, der reiche zeichnerische Buchschmuck, Grundrisse und Querschnitte, Regionalkarten, Stadtpläne und Zeittafeln erleichtern den Zugang zu diesem Kunstbereich, während das Register, die ausführliche Bibliographie und die übersichtliche Textgestaltung dem Band zugleich den Charakter eines Nachschlagewerkes geben, das über die meisten bisher zu diesem Thema erschienenen Publikationen weit hinausführt.
* Die Sandelholztruhe, Tadshikische Volksmärchen, Der deutschen Fassung liegt eine Übersetzung aus dem Russischen von Margarete Spady zugrunde, Illustrationen von Hans Baltzer, Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1961.
Illustrationen von Hans Baltzer, aus: Rellers Völkerschafts-Archiv.
* ROBIA mit dem ellenlangen Haar, Liebesmärchen aus Tadshikistan, Der deutschen Fassung liegt eine Übersetzung aus dem Russischen von Margarete Spady zugrunde, Illustrationen von Roswitha Grüttner, Verlag Volk und Welt, Berlin.
1. Ornament
Bibliographie zu Gisela Reller
Bücher als Autorin:
Länderbücher:
* Zwischen Weißem Meer und Baikalsee, Bei den Burjaten, Adygen und Kareliern, Verlag Neues Leben, Berlin 1981, mit Fotos von Heinz Krüger und Zeichnungen von Karl-Heinz Döhring.
* Diesseits und jenseits des Polarkreises, bei den Südosseten, Karakalpaken, Tschuktschen und asiatischen Eskimos, Verlag Neues Leben, Berlin 1985, mit Fotos von Heinz Krüger und Detlev Steinberg und Zeichnungen von Karl-Heinz Döhring.
* Von der Wolga bis zum Pazifik, bei Tuwinern, Kalmyken, Niwchen und Oroken, Verlag der Nation, Berlin 1990, 236 Seiten mit Fotos von Detlev Steinberg und Zeichnungen von Karl-Heinz Döhring.
Biographie:
* Pater Maksimylian Kolbe, Guardian von Niepokalanów und Auschwitzhäftling Nr. 16 670, Union Verlag, Berlin 1984, 2. Auflage.
... als Herausgeberin:
Sprichwörterbücher:
* Aus Tränen baut man keinen Turm, ein kaukasischer Spruchbeutel, Weisheiten der Adygen, Dagestaner und Osseten, Eulenspiegel Verlag Berlin in zwei Auflagen (1983 und 1985), von mir übersetzt und herausgegeben, illustriert von Wolfgang Würfel.
* Dein Freund ist dein Spiegel, ein Sprichwörter-Büchlein mit 111 Sprichwörtern der Adygen, Dagestaner Kalmyken, Karakalpaken, Karelier, Osseten, Tschuktschen und Tuwiner, von mir gesammelt und zusammengestellt, mit einer Vorbemerkung und ethnographischen Zwischentexten versehen, die Illustrationen stammen von Karl Fischer, die Gestaltung von Horst Wustrau, Herausgeber ist die Redaktion FREIE WELT, Berlin 1986.
* Liebe auf Russisch, ein in Leder gebundenes Mini-Bändchen im Schuber mit Sprichwörtern zum Thema „Liebe“, Buchverlag Der Morgen, Berlin 1990, von mir (nach einer Interlinearübersetzung von Gertraud Ettrich) in Sprichwortform gebracht, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen, illustriert von Annette Fritzsch.
Aphorismenbuch:
* 666 und sex mal Liebe, Auserlesenes, 2. Auflage, Mitteldeutscher Verlag Halle/Leipzig, 200 Seiten mit Vignetten und Illustrationen von Egbert Herfurth.
... als Mitautorin:
Kinderbücher:
* Warum? Weshalb? Wieso?, Ein Frage-und-Antwort-Buch für Kinder, Band 1 bis 5, Herausgegeben von Carola Hendel, reich illustriert, Verlag Junge Welt, Berlin 1981 -1989.
Sachbuch:
* Die Stunde Null, Tatsachenberichte über tapfere Menschen in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges, Hrsg. Ursula Höntsch, Verlag der Nation 1966.
* Kuratorium zur kulturellen Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland e. V., Herausgegeben von Leonhard Kossuth unter Mitarbeit von Gotthard Neumann, Nora Verlag 2008.
... als Verantwortliche Redakteurin:
* Leben mit der Erinnerung, Jüdische Geschichte in Prenzlauer Berg, Edition Hentrich, Berlin 1997, mit zahlreichen Illustrationen.
* HANDSCHLAG, Vierteljahreszeitung für deutsche Minderheiten im Ausland, Herausgegeben vom Kuratorium zur kulturellen Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland e. V., Berlin 1991 - 1993.
Die erste Ausgabe von HANDSCHLAG liegt vor. Von links: Dr. Gotthard Neumann, Leonhard Kossuth (Präsident), Horst Wustrau
(Gestalter von HANDSCHLAG), Gisela Reller, Dr. Erika Voigt
(Mitarbeiter des Kuratoriums zur kulturellen Unterstützung deutscher Minderheiten im Ausland e. V.).
Foto aus: Rellers Völkerschafts-Archiv
2. Ornment
Pressezitate (Auswahl) zu Gisela Rellers Buchveröffentlichungen:
Dieter Wende in der „Wochenpost“ Nr. 15/1985:
„Es ist schon eigenartig, wenn man in der Wüste Kysyl-Kum von einem Kamelzüchter gefragt wird: `Kennen Sie Gisela Reller?´ Es ist schwer, dieser Autorin in entlegenen sowjetischen Regionen zuvorzukommen. Diesmal nun legt sie mit ihrem Buch Von der Wolga bis zum Pazifik Berichte aus Kalmykien, Tuwa und von der Insel Sachalin vor. Liebevolle und sehr detailgetreue Berichte auch vom Schicksal kleiner Völker. Die ethnografisch erfahrene Journalistin serviert Besonderes. Ihre Erzählungen vermitteln auch Hintergründe über die Verfehlungen bei der Lösung des Nationalitätenproblems.“
B(erliner) Z(eitung) am Abend vom 24. September 1981:
"Gisela Reller, Mitarbeiterin der Ilustrierten FREIE WELT, hat autonome Republiken und gebiete kleiner sowjetischer Nationalitäten bereist: die der Burjaten, Adygen und Karelier. Was sie dort ... erlebte und was Heinz Krüger fotografierte, ergíbt den informativen, soeben erschienenen Band Zwischen Weißem Meer und Baikalsee."
Sowjetliteratur (Moskau)Nr. 9/1982:
"(...) Das ist eine lebendige, lockere Erzählung über das Gesehene und Erlebte, verflochten mit dem reichhaltigen, aber sehr geschickt und unaufdringlich dargebotenen Tatsachenmaterial. (...) Allerdings verstehe ich sehr gut, wie viel Gisela Reller vor jeder ihrer Reisen nachgelesen hat und wie viel Zeit nach der Rückkehr die Bearbeitung des gesammelten Materials erforderte. Zugleich ist es ihr aber gelungen, die Frische des ersten `Blickes´ zu bewahren und dem Leser packend das Gesehene und Erlebte mitzuteilen. (...) Es ist ziemlich lehrreich - ich verwende bewusst dieses Wort: Vieles, was wir im eigenen Lande als selbstverständlich aufnehmen, woran wir uns ja gewöhnt haben und was sich unserer Aufmerksamkeit oft entzieht, eröffnet sich für einen Ausländer, sei es auch als Reisender, der wiederholt in unserem Lande weilt, sozusagen in neuen Aspekten, in neuen Farben und besitzt einen besonderen Wert. (...) Mir gefällt ganz besonders, wie gekonnt sich die Autorin an literarischen Quellen, an die Folklore wendet, wie sie in den Text ihres Buches Gedichte russischer Klassiker und auch wenig bekannter nationaler Autoren, Zitate aus literarischen Werken, Märchen, Anekdoten, selbst Witze einfügt. Ein treffender während der Reise gehörter Witz oder Trinkspruch verleihen dem Text eine besondere Würze. (...) Doch das Wichtigste im Buch Zwischen Weißem Meer und Baikalsee sind die Menschen, mit denen Gisela Reller auf ihren Reisen zusammenkam. Unterschiedlich im Alter und Beruf, verschieden ihrem Charakter und Bildungsgrad nach sind diese Menschen, aber über sie alle vermag die Autorin kurz und treffend mit Interesse und Sympathie zu berichten. (...)"
Neue Zeit vom 18. April 1983:
„In ihrer biographischen Skizze über den polnischen Pater Maksymilian Kolbe schreibt Gisela Reller (2. Auflage 1983) mit Sachkenntnis und Engagement über das Leben und Sterben dieses außergewöhnlichen Paters, der für den Familienvater Franciszek Gajowniczek freiwillig in den Hungerbunker von Auschwitz ging.“
Der Morgen vom 7. Februar 1984:
„`Reize lieber einen Bären als einen Mann aus den Bergen´. Durch die Sprüche des Kaukasischen Spruchbeutels weht der raue Wind des Kaukasus. Der Spruchbeutel erzählt auch von Mentalitäten, Eigensinnigkeiten und Bräuchen der Adygen, Osseten und Dagestaner. Die Achtung vor den Alten, die schwere Stellung der Frau, das lebensnotwendige Verhältnis zu den Tieren. Gisela Reller hat klug ausgewählt.“
1985 auf dem Solidaritätsbasar auf dem Berliner Alexanderplatz: Gisela Reller (vorne links) verkauft ihren „Kaukasischen Spruchbeutel“ und 1986 das extra für den Solidaritätsbasar von ihr herausgegebene Sprichwörterbuch „Dein Freund ist Dein Spiegel“.
Foto: Alfred Paszkowiak
Neues Deutschland vom 15./16. März 1986:
"Vor allem der an Geschichte, Bräuchen, Nationalliteratur und Volkskunst interessierte Leser wird manches bisher `Ungehörte´ finden. Er erfährt, warum im Kaukasus noch heute viele Frauen ein Leben lang Schwarz tragen und was es mit dem `Ossetenbräu´ auf sich hat, weshalb noch 1978 in Nukus ein Eisenbahnzug Aufsehen erregte und dass vor Jahrhunderten um den Aralsee fruchtbares Kulturland war, dass die Tschuktschen vier Begriff für `Freundschaft´, aber kein Wort für Krieg besitzen und was ein Parteisekretär in Anadyr als notwendigen Komfort, was als entbehrlichen Luxus ansieht. Großes Lob verdient der Verlag für die großzügige Ausstattung von Diesseits und jenseits des Polarkreises.“
Gisela Reller während einer ihrer über achthundert Buchlesungen in der Zeit von 1981 bis 1991.
Foto aus: Rellers Völkerschafts-Archiv
Berliner Zeitung vom 2./3. Januar 1988:
„Gisela Reller hat klassisch-deutsche und DDR-Literatur auf Liebeserfahrungen durchforscht und ist in ihrem Buch 666 und sex mal Liebe 666 und sex mal fündig geworden. Sexisch illustriert, hat der Mitteldeutsche Verlag Halle alles zu einem hübschen Bändchen zusammengefügt.“
Neue Berliner Illustrierte (NBI) Nr. 7/88:
„Zu dem wohl jeden bewegenden Thema finden sich auf 198 Seiten 666 und sex mal Liebe mannigfache Gedanken von Literaten, die heute unter uns leben, sowie von Persönlichkeiten, die sich vor mehreren Jahrhunderten dazu äußerten.“
Das Magazin Nr. 5/88.
"`Man gewöhnt sich daran, die Frauen in solche zu unterscheiden, die schon bewusstlos sind, und solche, die erst dazu gemacht werden müssen. Jene stehen höher und gebieten dem Gedenken. Diese sind interessanter und dienen der Lust. Dort ist die Liebe Andacht und Opfer, hier Sieg und Beute.´ Den Aphorismus von Karl Kraus entnahmen wir dem Band 666 und sex mal Liebe, herausgegeben von Gisela Reller und illustriert von Egbert Herfurth."
Schutzumschlag zum „Buch 666 und sex mal Liebe“ .
Zeichnung: Egbert Herfurth
FÜR DICH, Nr. 34/89:
"Dem beliebten Büchlein 666 und sex mal Liebe entnahmen wir die philosophischen und frechen Sprüche für unser Poster, das Sie auf dem Berliner Solidaritätsbasar kaufen können. Gisela Reller hat die literarischen Äußerungen zum Thema Liebe gesammelt, Egbert Herfurth hat sie trefflich illustriert."
Messe-Börsenblatt, Frühjahr 1989:
"Die Autorin – langjährige erfolgreiche Reporterin der FREIEN WELT - ist bekannt geworden durch ihre Bücher Zwischen Weißem Meer und Baikalsee und Diesseits und jenseits des Polarkreises. Diesmal schreibt die intime Kennerin der Sowjetunion in ihrem Buch Von der Wolga bis zum Pazifik über die Kalmyken, Tuwiner und die Bewohner von Sachalin, also wieder über Nationalitäten und Völkerschaften. Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird uns in fesselnden Erlebnisberichten nahegebracht."
Im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel schrieb ich in der Ausgabe 49 vom 7. Dezember 1982 unter der Überschrift „Was für ein Gefühl, wenn Zuhörer Schlange stehen“:
„Zu den diesjährigen Tagen des sowjetischen Buches habe ich mit dem Buch
Zwischen Weißem Meer und Baikalsee mehr als zwanzig Lesungen bestritten. (…) Ich las vor einem Kreis von vier Personen (in Klosterfelde) und vor 75 Mitgliedern einer DSF-Gruppe in Finow; meine jüngsten Zuhörer waren Blumberger Schüler einer 4. Klasse, meine älteste Zuhörerin (im Schwedter Alten- und Pflegeheim) fast 80 Jahre alt. Ich las z.B. im Walzwerk Finow, im Halbleiterwerk Frankfurt/Oder, im Petrolchemischen Kombinat Schwedt; vor KIM-Eiersortierern in Mehrow, vor LPG-Bauern in Hermersdorf, Obersdorf und Bollersdorf; vor zukünftigen Offizieren in Zschopau; vor Forstlehrlingen in Waldfrieden; vor Lehrlingen für Getreidewirtschaft in Kamenz, vor Schülern einer 7., 8. und 10 Klasse in Bernau, Schönow und Berlin; vor Pädagogen in Berlin, Wandlitz, Eberswalde. - Ich weiß nicht, was mir mehr Spaß gemacht hat, für eine 10. Klasse eine Geographiestunde über die Sowjetunion einmal ganz anders zu gestalten oder Lehrern zu beweisen, dass nicht einmal sie alles über die Sowjetunion wissen – was bei meiner Thematik – `Die kleinen sowjetischen Völkerschaften!´ – gar nicht schwer zu machen ist. Wer schon kennt sich aus mit Awaren und Adsharen, Ewenken und Ewenen, Oroken und Orotschen, mit Alëuten, Tabassaranern, Korjaken, Itelmenen, Kareliern… Vielleicht habe ich es leichter, Zugang zu finden als mancher Autor, der `nur´ sein Buch oder Manuskript im Reisegepäck hat. Ich nämlich schleppe zum `Anfüttern´ stets ein vollgepacktes Köfferchen mit, darin von der Tschuktschenhalbinsel ein echter Walrosselfenbein-Stoßzahn, Karelische Birke, burjatischer Halbedelstein, jakutische Rentierfellbilder, eskimoische Kettenanhänger aus Robbenfell, einen adygeischen Dolch, eine karakalpakische Tjubetejka, der Zahn eines Grauwals, den wir als FREIE WELT-Reporter mit harpuniert haben… - Schön, wenn alles das ganz aufmerksam betrachtet und behutsam befühlt wird und dadurch aufschließt für die nächste Leseprobe. Schön auch, wenn man schichtmüde Männer nach der Veranstaltung sagen hört: `Mensch, die Sowjetunion ist ja interessanter, als ich gedacht habe.´ Oder: `Die haben ja in den fünfundsechzig Jahren mit den `wilden´ Tschuktschen ein richtiges Wunder vollbracht.´ Besonders schön, wenn es gelingt, das `Sowjetische Wunder´ auch denjenigen nahezubringen, die zunächst nur aus Kollektivgeist mit ihrer Brigade mitgegangen sind. Und: Was für ein Gefühl, nach der Lesung Menschen Schlange stehen zu sehen, um sich für das einzige Bibliotheksbuch vormerken zu lassen. (Schade, wenn man Kauflustigen sagen muss, dass das Buch bereits vergriffen ist.) – Dank sei allen gesagt, die sich um das zustande kommen von Buchlesungen mühen – den Gewerkschaftsbibliothekaren der Betriebe, den Stadt- und Kreisbibliothekaren, den Buchhändlern, die oft aufgeregter sind als der Autor, in Sorge, `dass auch ja alles klappt´. – Für mich hat es `geklappt´, wenn ich Informationen und Unterhaltung gegeben habe und Anregungen für mein nächstes Buch mitnehmen konnte.“
Die Rechtschreibung der Texte wurde behutsam der letzten Rechtschreibreform angepasst.
Die
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Zeichnung: Karl-Heinz Döhring